Zwei Schritte vor und einer zurück

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 Zwei Schritte vor und einer zurück

In der letzten Woche bin ich über ein Sew-along gestolpert. Habe mich gefragt was das denn ist und wie das so abläuft.

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Ganz interessant: Jemand gibt ein Thema oder einen Schnitt vor. In diesem Fall hat die liebe Katrin von Modage eine Clutch vorgeschlagen. Dann wird zusammen genäht, fotografiert und gepostet – das über ein paar Tage und schrittweise zum gemeinsamen Ziel.

Super, dachte ich, die beste Freundin meines Sohnes hat Geburtstag – ein toller Anlass und ein schönes Geschenk. Also eine Win-Win-Situation!

Ab ins Stofflager! Die Clutch soll eigentlich aus Leder sein, aber das schafft meine Nähmaschine leider nicht. Da ich genügend Stoff habe, war ich mehr als zuversichtlich, dass ich etwas super Schönes finden werde.

Dachte ich, haha!

Der Stoff passt nicht!

Der vielleicht?

Oh nein, den doch nicht!

Dann doch den neuen, frisch gelieferten Stoff – Jubel !!

Ran ans Werk, Zuschnitt gemacht, genäht, um dann festzustellen: GRRRR! Nein, das geht ja mal gar nicht, vielleicht für eine Kindergeburtstagsparty, aber doch nicht um abends in die Disco oder mit Freundinnen in die Cocktailbar zu gehen. Also noch einmal von vorne. Verdammt, ich habe wirklich keine kleine Stoffauswahl, aber es ist einfach nicht das richtige dabei. Kurz habe ich am Sonntag überlegt, ob ich am Montag nicht nach Berlin fahre und viel Geld für noch mehr Stoff auszugeben. Nein, nein, nein! Ich muss einfach hier die passende Zusammenstellung finden. Was macht Frau, wenn gar nichts mehr geht? Sie greift zur schwarz-weiß-Kombination mit der Begründung: für eine Abendveranstaltung genau die richtige Farbkombination.

Heute bin ich fast fertig. Ich will ein paar richtig gute Fotos machen und wie ich so durch den Sucher meine Kamera schaue, denke ich: och ne, das ist ja dermassen langweilig, dermassen farblos, dermassen grau – fast wie der Himmel vor meinem Fenster, grrrrr. Fange ich jetzt noch mal an?

clutch_emilia1Erst einmal eine Pause. Mit leerem Magen ist auch meine Stimmung grau. Was mache ich in meiner Pause außer essen? Ich surfe durch die heile Bloggerwelt. Ich sehe ganz tolle Bilder von noch tolleren Dingen, beschrieben von emens tollen Worten und was fühle ich? Ich bin ein Versager. Wie kann ich nur auf die Idee kommen, eine schöne Clutch zu nähen und schon geht das Selbstzerfleischen los. Ich bin nicht kreativ, ich bin zu langsam, ich finde nicht einmal eine nette Stoffkombi. Wo will ich überhaupt hin? Habe ich so etwas wie eine Linie oder eiere ich einfach nur durch ein kreatives Labyrinth und finde nicht die richtige Abzweigung. Alle machen so tolle Sachen, haben so super Ideen. Ich bin fertig mit meinen Nerven, fange dann doch noch einmal von vorne an. Nein, ich mache etwas ganz anderes, etwas, wo ich weiß, was draus wird. Ich mache noch ein Kissen mit Herzen, eine ganz einfache Sache. Das ist der richtige Weg, erst einmal etwas machen, was ich gut kann – also einen Schritt zurück. Von dem Punkt aus wieder loslaufen, mit neuer positiver Energie bis zum nächsten kreativen Loch. Geht euch das auch so? Oder bin ich die einzige, die sich immer wieder voller Freude in ein Loch schmeißt und sich dort voller Selbstzweifel im Dreck suhlt.

Hier noch ein paar Bilder meiner fertigen Clutch, die am Ende doch nicht so schlecht geworden ist. Beim nächsten Mal nehme ich einfach den buntesten Stoff, den ich zur Verfügung habe und benutze die Clutch, wenn ich an einem heißen Sommerabend zu einem dieser gemütlichen und leckeren Grillabende bei Freunden bin.

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So grüße ich euch am Ende noch mit ganz viel positiver Stimmung.

Eure Bine

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